Zu den Protesttagen im GWZ
Die Unzufriedenheit der Studierenden an der Universität Leipzig, welche insbesondere im Zuge der Bologna-„Reformen“ zugenommen hat, ist vielfältig und weit verbreitet. Da die Belange der Studierendenschaft bislang nicht in angemessener Weise gehört wurden, rufen wir zu Protest auf.
Die Gültigkeit der Kritik der Studierenden ist dabei keine Frage von Mehrheit oder Minderheit. Wir behaupten weder, die gesamte Studierendenschaft zu vertreten, noch dies nicht zu tun. Kritik wird nicht durch Quantität gerechtfertigt, sondern durch Notwendigkeit und Inhalte. Rechtfertigungszwang besteht vielmehr seitens der Verantwortlichen in Gremien und Ämtern, sowie derjenigen Unzufriedenen, die Kritik nicht äußern und somit Strukturen, die sie eigentlich ablehnen, erhalten.
Die Protesttage bieten Raum, um ein grundlegendes Verständnis von Bildung und Universität zu diskutieren. An diesem Ideal sollen und müssen sich die aktuellen Zustände an der Uni Leipzig messen lassen. Gleichzeitig dient es als Basis für konkrete Forderungen, die gemeinsam mit allen Teilnehmenden des Protestes entwickelt werden. Ideale anzustreben, heißt nicht sich pragmatischen Lösungen zu verschließen oder sich der Handlungsfähigkeit zu berauben. Ideale setzen jedoch die Grenzen des zumutbaren Pragmatismus.
Der Schwerpunkt wird inhaltlich auf die Strukturen der Universität Leipzig gelegt. Die Diskussion sollte sich aber nicht darin erschöpfen, sondern vielmehr davon ausgehend gesamtgesellschaftliche Probleme wie fehlende Chancengleichheit beim Bildungszugang und den Zusammenhang von Bildung und Gesellschaftskritik mit einschließen.
Die Protesttage sind bewusst inhaltlich offen. Unser Ziel ist die aktive Mitgestaltung aller! Selbstbestimmung ist Teil des Ideals, das die Studierenden einfordern. Selbstbestimmung bedeutet immer auch Verantwortung. Wir stellen uns dieser Verantwortung.
Passivität stützt das Bestehende, deshalb: informieren, reflektieren, diskutieren und positionieren!
Die InitiatorInnen
It will happen!
Email: HYPERLINK "mailto:gwzhappening@gmx.de"gwzhappening@gmx.de
16 Kommentare:
Dieser Blog hat scheiss Farben. Das Ansinnen jedoch ist gut
leute, die die kritische theorie nicht mit großen löffeln gegessen haben, könnten sich von euch verschreckt fühlen.
Man sollte sich ja auch mit kritischer Theorie auskennen!
"Unser Ziel ist die aktive Mitgestaltung aller!" -> aller, außer student!-Mitglieder!? So viel zum Thema studentischer Zusammenhalt.
Ich habe selten etwas Scheinheiligeres gelesen.
aha. der elitäre geheimbund hat gesprochen. darunter kann man sich jetzt auch wahnsinnig viel vorstellen, ne?
hört sich für mich eher nach einer stura-typischen grundsatzdiskussion an, aber die sind ja "offiziell" gar nicht vertreten... *hüstel*
Erste einmal ist mir nicht bewusst, dass wir den Student! in irgendeiner Weise zurückgewiesen hätten. Wenn die Befindlichkeiten der Redaktion so sensibel sind, sollte Sie vielleicht über etwas anderes Berichten als fundierte Kritik.
Zweites bin ich gewiss nicht Teil eines „Elitären Kreises“ und kann mich sehr gut identifizieren mit dem was hier steht.
Die Grundsatzdebatte soll eben nicht vorweg genommen werden. Wer suggeriert die Lösung der Probleme zu kennen ist ein Lügner und Egoist.
Liebes Student!-Mitglied, am kommenden Dienstag ist ein Plenum (1200 im Raum 5116), wenn du dich an studentischem Protest beteiligen möchtest, komm bitte vorbei und bring dich ein, du bist willkommen.
Wenn du aber - wie es im student! oft geschieht und dann scherzhaft Objektivität genannt wird - deine Teilnahme nur als Instrument benutzen möchtest um über studentische Interessen und Aktionen zu berichten als gingen sie dich nichts an und wären eine Kuriosität vom Jahrmarkt, dann nutze die Zeit besser und recherchiere z. Bsp. etwas zu den romantischsten Orten an der Uni oder so...
Naja, "kritische Theorie" und so... Ich sehe einen Adorno- und zwei Klaue Texte, ansonsten sehe ich HRK-Propaganda, einen Theologieprofessor, bisschen Esoterik und einen Einladungstext, aber den als "kritische Theorie" zu bezeichnen wäre wohl arg übers Ziel hinausgeschossen...
Meinst du jedoch kritische Theorie im Sinne vom Willen zur Kritik, dann hast du natürlich recht lieber Franz, aber affirmative Kritik gibts ja nun wirklich schon genug an der Universität...
...affirmative Theorie muss es selbstverständlich heißen, ich bitte um Entschuldigung.
kritische Theorie hin oder her, ist doch klar was hier los ist... die Leute haben es einfach satt!!! Gut das sich Menschen endlich organisieren und mehr machen als nur auf dem Burgplatz auf einer sogenannten VV rumzustehen. Mal schaun was draus wird.
Jetzt mal eine banale Frage: WANN denn? Ich entnehme der feierlichen Einladung nicht, wann diese Protesttage steigen sollen. Wäre sehr interessant :)
Das "wann" wird offiziell erst kurz vorher bekannt gegeben, dann steht es aber groß und fett auf dieser Internetseite, auf Flyer, Plakaten und in emails...
Wenn es dich aber brennend schon vorher interessiert, dann komm doch einfach zu einem der vielen Treffen, die jetzt in einem wunderschönen blaulila auf dieser Seite stehen:-)
stay tuned… oder nutze die zur verfügung stehenden kommunikationsangebote…
Nur mal so als Kommentar. Ihr wollt Öffentlichkeit für etwas, das geheim bleiben soll. Ist das nicht ein bisschen zu poststrukturalistisch?
Ganz überspitzt gesagt: wenn du einen Diktator stürzen willst, sagst du seinen Gefolgsleuten auch nicht einen Monat früher Bescheid, aber du versuchst mit seinen Gegnern Kontakt aufzunehmen und weist sie ein....
damit dein beispiel hinhaut, muss jedoch zunächst ein diktator ausgemacht sein - und das scheint mir bei der momentanen situation eben nicht der fall.
dafür besteht die möglichkeit ein breites feld an 'gegnerInnen' zu mobilisieren - jedeR für sich, ist momentan von einer situation betroffen, die anscheinend für einzelne personen nicht tragbar, jedoch auch nicht für diese aus ihrer sicht der/des einzelnen veränderbar scheint. und gerade hier heißt es kommunizieren, erfahrungen austauschen, gemeinsam planen und anschließend handeln. und eben in jenem kommunizieren, austauschen und planen (also phasen/abschnitte die momentan laufen) wurde der zeitpunkt für den beginn des (offensichtlichen) handelns bestimmt und versucht, die teilhabe an diesem prozess für weitere betroffene nicht zu versperren, damit diese sich eben auch im anschließendem akt des handeln einbringen können und meinet wegen auch irgendwie wieder erkennen/identifizieren können. manche würden sicherlich auch sagen, dass dies eine haupt-intention bzw. haupt-bestandteil der aktion ist: das einbringen der einzelnen zu einem gemeinsamen handeln, welches sich nicht gegenüber weiteren verschließt, um so das feld der möglichkeiten offen zu halten und zu erweiteren...
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